Hubschrauber & Helikopter (selbst) Fliegen, Ausbildung, Flugschule und Schnupperflüge

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> Hubschrauber Starten ???, wie läuft das im einzelnen so ab... ???
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Spartacus
new post 25. Oktober 2010, 21:16
Antworten #21


1. Soloflug geschafft
**

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QUOTE(Luscombe @ 25. Oktober 2010, 20:01)
Es gibt zwei Gründe, warum ich mich hier eingeloggt habe. Zum einen bin ich dabei ein Kinderbuch über ein Flugzeug und einen Helikopter zu machen. Und andererseits, ja wo ist man besser aufgehoben, als hier, wenn man sich dafür interessiert !

Hallo und willkommen.
Das ist wohl richtig. Ich habe im deutschsprachigen Raum noch kein vergleichbares Heliforum gefunden.
QUOTE(Luscombe @ 25. Oktober 2010, 20:01)
Nun zu meinen Fragen :

Wie genau ist der Start beim Helikopter ?
Das Beispiel von Youtube ist sicherlich ein erster guter Eindruck, NUR beim Abheben läßt die Kamera das Wichtigste aus. Wie genau funktionieren der Stick (zwischen den Sitzen) sowie das Steuer zueinander ?
Die Pedale welche Funktion haben die dabei ?
Wie kann ich einen Heli stationär halten ?
Nur mit diesen zwei Sticks  (Rotation & Rückwärts) ?

Ich versuch's mal aus der Sicht eines, der gerade dabei ist, seine PPL-H Lizenz zu erwerben und dessen 8jährige Tochter dazu auch immer wieder Fragen stellt, also:

Ob Turbine (laut, teuer, aber stark) oder Kolbenmotor (günstiger, anders laut, aber schwächer), muss ein Heli zunächst einmal vor jedem Flug gründlich gecheckt werden. Wenn das erfolgt ist, geht's an den eigentlichen Start.

Der ist grundsätzlich nicht anders als bei den Dingern mit den Traflächen dran:
Brandhahn auf, Gemisch in die Kammern, via Batterie zünden und im richtigen Moment für ausreichend Nachschub sorgen (Gemischregler, Treibstoffpumpe).

In "meiner" Hughes 269C muss ich beim ersten Flug des Tages z.B. erst ein wenig die Kammern mit Sprit füllen, kurz warten (Lycoming-Gedenk-Minute), dann bei leicht aufgedrehtem Gas zünden, und wenn der Motor anspringt, sofort das Gemisch voll reich reinschieben.

Der Unterschied zu den Flugzeugen: Der Rotor hat eine deutlich größere Schwungmasse. Turbinenhelis drehen den meist über eine direkte Untersetzung von Anfang an mit, bei den Kolbenschüttlern wird nach Warmlaufen des Motors noch eingekuppelt (schön langsam, damit man den Motor dabei nicht abwürgt).

Wenn dann alles auf Temperatur und Drehzahl ist, werden noch allerletzte Prüfungen (Magnete und vor allem Freilauf - s.u.) gemacht, und dann geht's in die Luft:

Mit dem Pitch (die "Handbremse" links neben dem Piloten) sorge ich für Schub durch den Rotor (ähnlich wie Verstellpropeller). Die Luft wird von oben durch den Rotor hindurch nach unten gedrückt, der Rotor "schraubt" sich damit also nach oben. Damit hebt die Kiste zunächst mal ab. (Jetzt haben wir also schon mal den der schraubt. Den der hubt finden wir bestimmt noch, sonst hieße es ja nicht Hubschrauber ;-))
Schön sachte. Grundregel im Heli: Alles schön ruhig machen. Hektische Bewegungen bringen nichts. Rechtzeitig müssen sie aber sein.

Mit dem Stick lenke ich diesen Schub leicht nach vorn, hinten, rechts oder links, um den Heli entweder auf der Stelle zu halten, oder ihn in eine beliebige Richtung zu bewegen (Stick nach rechts, Schub geht nach links schräg unten und drückt den Heli nach rechts).

Ganz wichtig dabei: Der Heckrotor (bei konventioneller Bauweise) sorgt dafür, dass das Gegendrehmoment ausgeglichen wird und die Kanzel nicht gegen den Rotor dreht.

Mit den Pedalen wiederum kann ich den Schub des Heckrotors verändern, so dass ich den Heli um seine Hochachse drehen kann. Rechtes Pedal, und der Heli dreht nach rechts, linkes Pedal, und es geht wieder zurück.

Das Ruhighalten des Helis knapp über dem Boden geschieht, in dem man diese drei Steuerelemente möglichst ruhig hält, aber eben auch jeden sich anbahnenden "Ausbruchsversuch" der Kiste damit unterbindet. Halte einen Basketball in einer offenen Hand, lege noch einen darauf und versuche dann, diesen dort oben zu balancieren. So ungefähr...

Ein geübter Pilot (also nicht ich ;-)) kann mit so einem Heli auch Flaschen mit Kronkorken öffnen, wenn man einen Öffner vorne an eine Kufe montiert - ist sogar eine Wettbewerbsdisziplin bei Meisterschaften.

Viel wichtiger ist, dass man im Rettungseinsatz eben auch an enge Stellen herankommt oder als "fliegender Kran" Kirchendächer, Windkrafträder Brückenträger oder sonstige Lasten in die "Höhe" zur Montage bringen und auch halten kann.

Ach so: Freilauf.
Wie beim normalen Fahrrad: Wenn man aufhört zu treten, rollt das Rad weiter, ohne dass die Pedale mitdrehen. Wenn also im Heli der Motor ausfällt, dreht der Rotor zunächst mal alleine weiter (Autorotation). Dann fehlt aber der Schwung, der Heli sackt ab. Dadurch bekommt jetzt aber der Rotor die Luft von unten und kann dadurch weiter angetrieben werden (wie bei einem Windrad). Das wiederum hält die Maschine steuerbar, sie fällt nicht unkontrolliert, sondern sinkt "nur" sehr schnell. Der Pilot kann jetzt auch Kurven fliegen und sich evtl. noch das Landefeld aussuchen.
Den Drehimpuls des Rotors kann man dann wenige Meter über dem Boden dazu benutzen, den Heli abzufangen (wieder in Schub umsetzen) und sowohl Sink- als auch Vorwärtsgeschwindigkeit nahezu auf Null bringen. Damit ist eine halbwegs sichere Landung eigentlich immer drin.
Segeln wie ein Flächenflugzeug kann der Heli nämlich nicht.

Einfach wollt' ich's halten, lang ist's aber trotzdem geworden.

Ich hoffe, es war wenigstens Ansatzweise verständlich.

Irgendwo habe ich mal ... ach hier:
Youtube Video »

und hier:
Youtube Video »

Jan Veen erklärt das ja anschaulicher als ich (das ist unter anderem auch so ein "ich öffne mal die Flasche mit dem Heli"-Könner)

Im Detail wird auch alles noch mal komplizierter, weil jeder Steuereinfluß auch immer gleichzeitig mit allen anderen Steuern ausgeglichen werden muss, man also eben nicht einfach mal nur am Hebel ziehen kann, um senkrecht nach oben zu fliegen. Das muss dann mit Leistungshebel (wenn's keine Automatik macht) und Pedalen auch wieder ausgeglichen werden, damit man sich dabei nicht auch noch dreht. Aber das dürfte für ein Kinderbuch sicher zu weit führen ;-)

Wenn noch Fragen sind: Immer fragen.

Schönen Gruß

Spartacus
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nexus
new post 26. Oktober 2010, 02:09
Antworten #22


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....

Dieser Beitrag wurde von nexus: 26. Oktober 2010, 10:51 bearbeitet
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Kretschi
new post 29. Oktober 2010, 18:39
Antworten #23


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@luscombe:

Schau mal dort:

http://www.nnn.de/nachrichten/deutschland-...bschrauber.html

Ist ein Artikel aus einer Kinderzeitung, aber eigentlich sehr gut erklärt.
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maveric
new post 29. Oktober 2010, 22:15
Antworten #24


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Luscombe
new post 11. November 2010, 00:32
Antworten #25


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QUOTE(Spartacus @ 25. Oktober 2010, 21:16)
Hallo und willkommen.
Das ist wohl richtig. Ich habe im deutschsprachigen Raum noch kein vergleichbares Heliforum gefunden.

Ich versuch's mal aus der Sicht eines, der gerade dabei ist, seine PPL-H Lizenz zu erwerben und dessen 8jährige Tochter dazu auch immer wieder Fragen stellt, also:

Ob Turbine (laut, teuer, aber stark) oder Kolbenmotor (günstiger, anders laut, aber schwächer), muss ein Heli zunächst einmal vor jedem Flug gründlich gecheckt werden. Wenn das erfolgt ist, geht's an den eigentlichen Start.

Der ist grundsätzlich nicht anders als bei den Dingern mit den Traflächen dran:
Brandhahn auf, Gemisch in die Kammern, via Batterie zünden und im richtigen Moment für ausreichend Nachschub sorgen (Gemischregler, Treibstoffpumpe).

In "meiner" Hughes 269C muss ich beim ersten Flug des Tages z.B. erst ein wenig die Kammern mit Sprit füllen, kurz warten (Lycoming-Gedenk-Minute), dann bei leicht aufgedrehtem Gas zünden, und wenn der Motor anspringt, sofort das Gemisch voll reich reinschieben.

Der Unterschied zu den Flugzeugen: Der Rotor hat eine deutlich größere Schwungmasse. Turbinenhelis drehen den meist über eine direkte Untersetzung von Anfang an mit, bei den Kolbenschüttlern wird nach Warmlaufen des Motors noch eingekuppelt (schön langsam, damit man den Motor dabei nicht abwürgt).

Wenn dann alles auf Temperatur und Drehzahl ist, werden noch allerletzte Prüfungen (Magnete und vor allem Freilauf - s.u.) gemacht, und dann geht's in die Luft:

Mit dem Pitch (die "Handbremse" links neben dem Piloten) sorge ich für Schub durch den Rotor (ähnlich wie Verstellpropeller). Die Luft wird von oben durch den Rotor hindurch nach unten gedrückt, der Rotor "schraubt" sich damit also nach oben. Damit hebt die Kiste zunächst mal ab. (Jetzt haben wir also schon mal den der schraubt. Den der hubt finden wir bestimmt noch, sonst hieße es ja nicht Hubschrauber ;-))
Schön sachte. Grundregel im Heli: Alles schön ruhig machen. Hektische Bewegungen bringen nichts. Rechtzeitig müssen sie aber sein.

Mit dem Stick lenke ich diesen Schub leicht nach vorn, hinten, rechts oder links, um den Heli entweder auf der Stelle zu halten, oder ihn in eine beliebige Richtung zu bewegen (Stick nach rechts, Schub geht nach links schräg unten und drückt den Heli nach rechts).

Ganz wichtig dabei: Der Heckrotor (bei konventioneller Bauweise) sorgt dafür, dass das Gegendrehmoment ausgeglichen wird und die Kanzel nicht gegen den Rotor dreht.

Mit den Pedalen wiederum kann ich den Schub des Heckrotors verändern, so dass ich den Heli um seine Hochachse drehen kann. Rechtes Pedal, und der Heli dreht nach rechts, linkes Pedal, und es geht wieder zurück.

Das Ruhighalten des Helis knapp über dem Boden geschieht, in dem man diese drei Steuerelemente möglichst ruhig hält, aber eben auch jeden sich anbahnenden "Ausbruchsversuch" der Kiste damit unterbindet. Halte einen Basketball in einer offenen Hand, lege noch einen darauf und versuche dann, diesen dort oben zu balancieren. So ungefähr...

Ein geübter Pilot (also nicht ich ;-)) kann mit so einem Heli auch Flaschen mit Kronkorken öffnen, wenn man einen Öffner vorne an eine Kufe montiert - ist sogar eine Wettbewerbsdisziplin bei Meisterschaften.

Viel wichtiger ist, dass man im Rettungseinsatz eben auch an enge Stellen herankommt oder als "fliegender Kran" Kirchendächer, Windkrafträder Brückenträger oder sonstige Lasten in die "Höhe" zur Montage bringen und auch halten kann.

Ach so: Freilauf.
Wie beim normalen Fahrrad: Wenn man aufhört zu treten, rollt das Rad weiter, ohne dass die Pedale mitdrehen. Wenn also im Heli der Motor ausfällt, dreht der Rotor zunächst mal alleine weiter (Autorotation). Dann fehlt aber der Schwung, der Heli sackt ab. Dadurch bekommt jetzt aber der Rotor die Luft von unten und kann dadurch weiter angetrieben werden (wie bei einem Windrad). Das wiederum hält die Maschine steuerbar, sie fällt nicht unkontrolliert, sondern sinkt "nur" sehr schnell. Der Pilot kann jetzt auch Kurven fliegen und sich evtl. noch das Landefeld aussuchen.
Den Drehimpuls des Rotors kann man dann wenige Meter über dem Boden dazu benutzen, den Heli abzufangen (wieder in Schub umsetzen) und sowohl Sink- als auch Vorwärtsgeschwindigkeit nahezu auf Null bringen. Damit ist eine halbwegs sichere Landung eigentlich immer drin.
Segeln wie ein Flächenflugzeug kann der Heli nämlich nicht.

Einfach wollt' ich's halten, lang ist's aber trotzdem geworden.

Ich hoffe, es war wenigstens Ansatzweise verständlich.

Irgendwo habe ich mal ... ach hier:
Youtube Video »

und hier:
Youtube Video »

Jan Veen erklärt das ja anschaulicher als ich (das ist unter anderem auch so ein "ich öffne mal die Flasche mit dem Heli"-Könner)

Im Detail wird auch alles noch mal komplizierter, weil jeder Steuereinfluß auch immer gleichzeitig mit allen anderen Steuern ausgeglichen werden muss, man also eben nicht einfach mal nur am Hebel ziehen kann, um senkrecht nach oben zu fliegen. Das muss dann mit Leistungshebel (wenn's keine Automatik macht) und Pedalen auch wieder ausgeglichen werden, damit man sich dabei nicht auch noch dreht. Aber das dürfte für ein Kinderbuch sicher zu weit führen ;-)

Wenn noch Fragen sind: Immer fragen.

Schönen Gruß

Spartacus
*




Herzlichen Dank, Spartacus, für diese ausführliche Beschreibung. Beim Lesen war ich mit dabei. Prädikat Wertvoll.
Ja, gerne würde ich auf Dein Angebot eingehen-, und noch mehr dazu wissen wollen.

Ich möchte auch hier den anderen für Ihre Antworten danken.

Vorerst bonne vent an alle,
Susanne

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EC135FVI
new post 20. August 2011, 15:26
Antworten #26


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QUOTE(BK-117 @ 24. November 2009, 16:25)
Ich habe auch mal eine Frage zum Start der MBB BK 117 B2. Wenn man mit der Checkliste soweit ist, dass man sich an das Anlassen der Triebwerke machen kann - wie macht man das?
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Muss man beispielsweise erst den roten Knopf gedrückt halten und dann den Power Lever nach vorn schieben, gleichzeitig drücken und schieben, erst schieben und dann drücken oder wie?
In diesem Video hört man bei 0:58 die Zündung (wenn dieses "fauch" ertönt und die Rotoren beginnen sich zu drehen). Wodurch wird das ausgelöst? Also kommt das, wenn man den roten Knopf drückt/loslässt oder wann?

Hoffentlich sind die Fragen verständlich genug formuliert, danke! smile.gif
*



Soviele Piloten hier und keiner hat ne Antwort? Dann will ich es mal versuchen, obwohl ich schon seit Jahrzehnten nichts mehr mit der BK117 B2 zu tun habe:
- Knopf am Leistungshebel drücken, damit wird der Starter (-generator) aktiviert und die Zündung eingeschaltet
- Bei 20% N1 (nagelt mich bitte nicht auf den genauen Wert fest) Leistungshebel in Richtung IDLE stop schieben und warten bis Zündung erfolgt
- Durch Modulation mit dem Leistungshebel die Abgastemperatur im zulässigen Bereich halten
- Leistungshebel in den Idle stop schieben
- that`s it

bei der EC135 sieht das so aus:
- Aussencheck durchführen
- Innencheck durchführen
- Batterie Master "ON"
- FADECs on und Selbsttest abwarten
- Prime pumps "ON"
- Triebwerkshauptschalter entweder einzeln auf IDLE, auf FLIGHT oder bei Alarmstart beide gleichzeitig auf Flight
- Prime pumps "OFF"
- Transfer pumps "ON"
- Avionics "ON"
- ...........


Grüße
Walter

Dieser Beitrag wurde von EC135FVI: 20. August 2011, 15:29 bearbeitet
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EC135FVI
new post 20. August 2011, 22:51
Antworten #27


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QUOTE(EC135FVI @ 20. August 2011, 15:26)
Kleine Ergänzung:
- Knopf am Leistungshebel drücken, damit wird der Starter (-generator) aktiviert und die Zündung eingeschaltet.
*



EDIT: Der Starterknopf muss natürlich bis zu einer bstimmten N1 gedrückt bleiben (50%????)

Grüße
Walter

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19.11.2024 - 02:36 CET