Anfängerfrage: Wie ist das, Helikopterpilot als Hobby?
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Kilian |
07. August 2014, 14:31
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#1
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hallo liebes Forum,
ich interessiere mich für den Heli-Flugschein und plane für die nächste Zeit einen Schnupperflug, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Weil die Ausbildungskosten ja kein Pappenstil sind, habe ich ein paar Frage an euch, die darauf abzielen, wie sich eure Fliegerei mit der Zeit als Hobby so entwickelt hat, und auch wie die Fliegerei als Hobby ganz praktisch aussieht, wenn ihr das schon ein paar Jahre macht. Einfach nur, um einen Eindruck zu bekommen, wie es bei anderen so ungefähr läuft. Also: Wieviele Stunden fliegt ihr privat im Schnitt pro Monat mit dem Heli? Wie hat sich die Dauer der Ausübung des Hobbys seit dem Erhalt der Lizenz verändert, war es früher mehr, war es weniger? Was waren die Gründe z.B. für solche Veränderungen? Wie nutzt ihr *konkret* den Helikopter, also was macht ihr damit? Macht ihr hauptsächlich "Spazierflüge", oder nutzt ihr den Schein auch für Strecken, die ihr ansonsten mit einem anderen Verkehrsmitteln zurückgelegt hättet? Oder habt ihr noch andere/weitere "Anwendungsfelder"? Geht es euch um Aussicht und Landschaft, oder ist es der Akt des Fliegens/Steuerns selbst, der euch daran am meisten gibt? Versteht ihr das Hobby als Sport? Und warum fiel eure Entscheidung konkret auf den Helikopter als Fluggerät, und nicht z.B. auf Flächenflugzeuge, oder etwas anderes? Würde mich über Input freuen Ich weiß, dass es wahrscheinlich jeder anders betreibt. Aber gerade euer persönliches "how and why" interessiert mich. Viele Grüße, Kilian |
nexus |
12. August 2014, 08:53
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#2
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Flugschüler: Theorie bestanden Gruppe: Members Beiträge: 255 seit: 10. Februar 07 Mitglieder Nr.: 537 |
Ich war mal bei einem Vercharterer der wollte 1 Stunde Minimum pro Monat sonst erneuter Checkout, wären ca 5000 Euro im Jahr.
Sinn macht es als PPLer in Dtl. gar keinen. Dieser Beitrag wurde von nexus: 12. August 2014, 08:56 bearbeitet |
Kilian |
12. August 2014, 11:11
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#3
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hi Nexus,
danke für Deine Antwort, wenngleich ich nicht ganz verstehe, wie Du zum Schluss kommst, dass es als PPLer in Deutschland keinen Sinn macht? Zudem wäre es doch auch eher merkwürdig, so viel Geld in einen Flugschein zu investieren, und dann tatsächlich weniger als eine Stunde pro Monat zu fliegen. Von den gesetzlichen Regeln und denen des Vercharterers ganz abgesehen. Wäre es denn dann ernsthaft als Hobby zu bezeichnen? Zumindest stellt sich mir "aus dem Off" diese Frage... Daher würde mich eben interessieren, wie oft PPL(H)ler diesen Schein konkret privat nutzen und wofür. Einfach ein paar Erfahrungswerte, einen kleinen Schwank aus dem konkreten Hobbypilotenleben :-) Vielen Dank und viele Grüße, Kilian |
superconstellation |
14. August 2014, 10:38
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#4
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Flugschüler Gruppe: Pilots Lizenzen und Qualifikation: CPL(H),FI(H) Typerating(s): R22,R44, EN280, EN480, CB296, B206, B47, AS350, B230 Beiträge: 38 seit: 27. Februar 09 Mitglieder Nr.: 978 |
Hi Kilian
Ich meine ewas Nexus sagen möchte ist, dass das Hubschrauberfliegen "just for fun" fast nicht finanzierbar ist und bleibt. Natürlich kann man mal den Bekanntenkreis "einspannen" Mitzufliegen und die bezahlen dir ein wenig dazu, aber auf die Dauer wird sich das auch nicht finanzieren! Wenn du die Fliegerei, speziell die Helifliegerei als Hobby machen möchtest, dann bitte nur wenn du es dir wirklich leisten kannst. In Europa kostet eine R22 (sehr kleiner Hubschruaber mit platz für einen Passagier) ca. 400-450 Euro die Stunde, dazu kommt noch die Landung. Wenn du dann auf R44 gehst, da du ja mal mehr als wie nur einen Passagier mitnehmen willst, ist die Frage die, wer dir eine R44 zum fliegen gibt. Diese Kostet dann schon bei 600-750 Euro die Stunden. So summieren sich die Kosten, nicht zuletzt brauchst du noch Medical, ein bisschen Equipment, und die Behörde muss auch immer bei Laune gehalten werden.- Fazit, ein sehr teures, aber auch schönes Hobby, und ich denke ein sehr guter Ausgleich für Leute die sich so etwas leisten können. LG Fred |
Kilian |
14. August 2014, 11:24
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#5
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hey Superconstellation,
danke für Deine Einschätzung! Also, es ist mir bewusst, was das kostet, ich habe mich ja informiert. Ich war irgendwie davon ausgegangen, dass es hier solche Leute gibt, die das 'just for fun' machen. Vielleicht so für ein paar Stunden pro Monat, anstatt Porsche, oder so ;-) Also Du würdest sagen, und Nexus ja auch, dass sowas eher nicht vorkommt? (Die verhaltene Reaktion auf meine Frage lässt ja darauf schließen...) Viele Grüße, Kilian |
Spartacus |
14. August 2014, 15:01
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#6
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1. Soloflug geschafft Gruppe: Pilots Lizenzen und Qualifikation: PPL(H) Typerating(s): R44 Beiträge: 119 seit: 29. September 09 Ort: Braunschweig Mitglieder Nr.: 1,103 |
Hallo Kilian,
ich mache sowas. Habe 2011 meinen PPL-H gemacht und fliege seit dem just for fun auf Hughes 269C. Mal Platzrunden und Schwebeflug-Übungen mit Co- bzw. FI um zumindest ansatzweise in Übung zu bleiben Mal locals Selten mal kleine "Kaffeeflüge" (500$ Ice cream...) Und dieses Jahr mit Co auch eine Überführung von der Werft zurück zur Homebase In der Summe fliege ich aber viel zu wenig. Ich schaffe zwar die jährlichen Ratings ganz gut (auch bei unterschiedlichen TREs), würde aber selbst sehr gerne sehr viel mehr fliegen. Ich bin in der "blöden" Situation, dass es bei mir nur an der verfügbaren Zeit scheitert, nicht an den Kosten für vielleicht 2h/Monat, die ich eigentlich gerne fliegen würde. Ich komme leider nur nicht dazu. Habe aber bald Urlaub. Mal sehen, ob da noch was drin ist. Also: Grundsätzlich geht das, aber entweder scheitert das an den Kosten, oder an der verfügbaren Zeit. Es ist ja nicht nur die Flugstunde. Mit Anfahrt, pre flight check, Aushallen, Flug, Einhallen und Rückfahrt sind ganz schnell 5 Stunden (bei Stau auch mehr) Abwesenheit von zu Hause zusammen gekommen. Das muss auch eine evtl. vorhandene Familie verkraften. Spartacus |
Kilian |
15. August 2014, 11:51
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#7
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hallo Spartacus,
vielen Dank für Deine Darstellung, genau das interessiert mich :-) Würdest Du denn sagen, dass zwei Stunden pro Monat viel wären? Ich weiß, das ist schwer zu beantworten und bestimmt für jeden unterschiedlich. Aber hast Du z.B. das Gefühl, nach so einer Stunde in der Luft: Das war mir nun aber eigentlich zu kurz...? Wie kam das bzw. wie bist Du auf die Idee gekommen, das zu Deinem Hobby zu machen? Viele Grüße, Kilian |
Spartacus |
15. August 2014, 14:16
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#8
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1. Soloflug geschafft Gruppe: Pilots Lizenzen und Qualifikation: PPL(H) Typerating(s): R44 Beiträge: 119 seit: 29. September 09 Ort: Braunschweig Mitglieder Nr.: 1,103 |
QUOTE(Kilian @ 15. August 2014, 11:51) Hallo Spartacus, Würdest Du denn sagen, dass zwei Stunden pro Monat viel wären? Ich weiß, das ist schwer zu beantworten und bestimmt für jeden unterschiedlich. Aber hast Du z.B. das Gefühl, nach so einer Stunde in der Luft: Das war mir nun aber eigentlich zu kurz...? Wie kam das bzw. wie bist Du auf die Idee gekommen, das zu Deinem Hobby zu machen? Hallo Kilian, Hängt von Deinen Ansprüchen ab. 2h/Monat sind zu wenig, wenn Du fliegerisch aktuell bleiben willst und jederzeit ohne vorherige "Eingewöhungsrunde" mit CO oder FI in die Luft gehen können willst. Wenn man mit den COs und FIs sowieso gerne fliegt, kann das reichen. Für Langstreckenflüge mit der Familie empfiehlt sich sowieso eher ein Flugzeug als ein Hubschrauber (daher hat meine Frau ja auch den PPL-A, aber das ist eine andere Geschichte ) Wie ich auf das Hobby gekommen bin? 2009 die Gelegenheit zu einer Schnupperstunde ergriffen. Infiziert worden. Schein gemacht. Während der Ausbildung die Frau zum PPL-A überzeugt. Alles gut. Das zumindest die Kurzfassung. Aber Achtung: Der Spaß ist wirklich nicht billig. Das Geld ist dann einfach mal weg von Deinen Konten. Von 0 auf PPL-H mit allem Drum und Dran (Gebühren, Prüfungen, Ämter, ...): 26T€. Geht in den USA sicher günstiger, aber ich habe das nebenberuflich gemacht. Und charterbare Helis stehen auch nicht auf jedem Platz, also sind teilweise lange Autofahrten erforderlich. Das muss man in Kauf nehmen können und wollen. Spartacus |
Kilian |
15. August 2014, 16:05
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#9
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hallo Spartacus,
interessant! Das ist natürlich super, dass Deine Frau die Begeisterung fürs Fliegen teilt. Wie ist denn beim privaten Fliegen das Geschlechterverhältnis? Wahrscheinlich schon eine ziemliche Männerdomäne, oder? Ich gebe zu, dass das sehr krasse Kosten sind, wenn man nicht gerade das Glück hat, wirklich begütert zu sein. Und in diese Gruppe zähle ich keinesfalls. Aber wie gesagt, das war/ist mir alles bewusst. Wie ich dazu stehe, weiß ich aber wohl erst, wenn der erste Flug absolviert ist. Immerhin gibt es in meiner unmittelbaren Nähe einen Verein, der über eigene R22s verfügt, so dass es für mich wenigstens keine umständliche Fahrerei gäbe. Viele Grüße, Kilian |
CFI2910 |
30. Oktober 2014, 00:57
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#10
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Schnupperflieger Gruppe: Pilots Lizenzen und Qualifikation: CPL(H),FI(H) Typerating(s): R22, R44, 206 BIII Beiträge: 11 seit: 15. Juni 14 Mitglieder Nr.: 1,579 |
Hallo Kilian,
wie war dein Schnupperflug? Bist du auch von dem Virus befallen? |
Kilian |
11. November 2014, 00:17
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#11
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Schnupperflieger Gruppe: Members Lizenzen und Qualifikation: Keine Beiträge: 6 seit: 28. Juli 14 Mitglieder Nr.: 1,582 |
Hallo CFI2910,
also es hat ziemlich lange gedauert bis es terminlich geklappt hat, aber letzte Woche war es dann tatsächlich soweit und ich war mit einem total netten Lehrer eine ganze Stunde unterwegs in einer R22 :-) Ich dachte vor dem Flug, dass ich nach so einer Schnupperstunde entweder "abgeschreckt" oder aber vom Heli-Virus befallen sein würde, aber interessanterweise ist keins von beidem der Fall. Ich fand es total schön und ein beeindruckendes Erlebnis, und ich glaube sogar, dass ich mich gar nicht allzu doof drangestellt hab beim Hovern (...natürlich ohne Pedale) Ich fand es die ersten Minuten etwas gewöhnungsbedürftig, dass sich so ein Heli ziemlich stark zur Seite neigen kann beim Kurvenflug. Das war dann aber später ok. Im letzten Drittel des "Flugteils" der Stunde wurde mir dann ein bischen schlecht Ich denke das lag daran, dass es ja durch die Thermik immer mal wieder langsamere, "unangekündigte" Auf- und Abwärtsbewegungen des Fluggerätes gibt, die man in der Höhe als solche Bewegungen ja nicht sehen kann, aber im Magen durchaus fühlt. Also das Gefühl, wie wenn ein Aufzug nach oben (oder unten) fährt und dann abbremst, ihr wisst wahrscheinlich was ich meine. Das Unwohlsein ging dann aber auch nochmal weg und ich denke, das ist einfach Gewöhnungssache, dass man eben nicht "auf Schienen" unterwegs ist. Für euch alle ist das wahrscheinlich total normal, aber für einen Newbie eine neue Erfahrung Ich werde vielleicht nächstes Jahr einen "Schnupperflug 2" machen. Da ich mir die Ausbildung und das Hobby aktuell leider nicht ohne Schwierigkeiten leisten kann, hab ich es nicht so eilig. Aber ich kann das total nachvollziehen mit der Privat-Fliegerei. Denn es ist ja im wahrsten Sinne des Wortes ein "erhebendes" Gefühl Und es war eine wahre Freude zu erleben, wie absolut perfekt der Lehrer das Gerät herumdirigieren konnte :-) Viele Grüße, Kilian |